Anonymous Hamburg
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 ... denn es ist schon vorbei!

Die Finanzierung des Forschungsprojektes endete Anfang des Jahres. Wer jetzt noch "Stoppt INDECT!" ruft, fordert etwas unmögliches und macht sich unglaubwürdig.

Der Wille zur vernetzten, computergestützten und automatisierten Überwachung besteht natürlich weiter. Deutschland und die EU fördern weiterhin Forschungsprogramme und Projekte die viele bereits bekannte Überwachungsmechanismen zusammenführen und verfeinern. Dazu gehören auch die Wünsche der automatisierten Verhaltenserkennung und der Vorhersage von potentiell kriminellem Verhalten. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung führt alleine neun Projekte zur automatisierten Mustererkennung auf. Was sich so harmlos anhört sind aber ausnahmslos Überwachungsprojekte. Zum Beispiel das Projekt APFel zur Flughafenüberwachung, DigiDak das digitale Fingerspuren aufspüren soll, ADIS zur Vorraussage von Gewalt an Bahnhöfen oder SICURA, dass Röntgenbilder auswertet. Eine komplette Liste findet ihr hier.

Auf europäischer Ebene werden Projekte mit insgesamt nahezu 200 Millionen Euro Budget gefördert, die vorallem der automatisierten Überwachung und Menschenabwehr an den Grenzen der Festung Europa dient. Diese Projekte heißen TALOS, EFFISEC oder PERSEUS. Eine genauere Beschreibung und das Budget findet ihr z.B. in diesem etwas älteren Heise Artikel.

Hier auch ein Video vom 29C3 von 2012:


Es gibt also eine Vielzahl von Projekten und einen Dschungel von Bezeichnungen. Sich gegen einzelne Projekte zu wenden, die zeitlich begrenzt sind oder in Projekte neuer Bezeichnung einfließen, ist deshalb sinnlose Sisyphosarbeit. Es erleichtert den Überwachern sich aus unserer Argumentation herauszureden.

Viel eher sollten wir uns gegen den allgemeinen Trend zur automatisierten, computergestützten und vernetzten Totalüberwachung wenden. Die grundrechtsunterhöhlende und menschenverachtender Mentalität derer die solche Projekte fordern, fördern und finanzieren und der Universitäten und Unternehmen die davon profitieren sind das Kernproblem das wir zusammen angehen müssen.

Natürlich ist das schwieriger, aber auf lange Sicht lohnender. Dazu müssen wir natürlich alle unsere Materialien wie Flyer, Videos, etc. anpassen um eben nicht nur diesen kleinen Aspekt INDECT anzugreifen, sondern das gesammte Spektrum.

Keinen Sinn macht es mit technisch und inhaltlich falschen Argumenten gegen ein Forschungsprojekt zu wettern, was schon seit Monaten beendet ist. Vor allem das an Verschwörungstheorien erinnernde  Szenario, INDECT würde bereits bei Großveranstaltungen eingesetzt, hat die Kritik an automatisierter Überwachung mit vernetzten Systemen in Gebiete geführt in denen sonst Kopfbedeckungen aus Aluminium getragen werden. INDECT kann nicht eingesetzt werden. INDECT war ein Forschungsprojekt. Nur einzelne Ergebnisse, Techniken und Verfahren, die im Rahmen des Projekts entwickelt wurden, könnten, sofern sie überhaupt Marktreif wurden, eingesetzt werden.

Auch wir nehmen uns dabei nicht aus. In Blogposts von 2011 und 2012 haben wir diese Unterscheidung auch nicht so genau genommen. Um die vernetzte automatisierte Überwachung zu bekämpfen müssen wir das nun aber in Zukunft tun.


Was ist Vorratsdatenspeicherung(VDS)?

Foto: CraXplore, Quelle: Flickr, CC BY-ND 2.0

Im Zuge der Vorratsdatenspeicherung werden alle Kommunikationsdaten Personenbezogen 6 Monate lang gespeichert, obwohl sie aktuell nicht benötigt werden.
Es ist eine Vorgabe der EU, beschlossen am 21.2.2006 mit der Richtlinie 2006/24/EG über die Vorratsspeicherung von Daten.
Die Speicherung der Daten soll die Aufklärung "schwerer Straftaten" erleichtern und wird von Befürwortern als "unverzichtbares Instrument der Terrorismusbekämpfung" gesehen.

 Die VDS wurde in Deutschland am 31. Dezember 2007 durch das Bundesgesetztblatt verkündet und trat somit in Kraft, die Bundestagsabgeordneten hatten trotz "schwerwiegender politischer und verfassungsrechtlicher Bedenken" zugestimmt.

Das Bundesverfassungsgericht schränkte die VDS im März 2008 durch eine einstweilige Verfügung stark ein und mit dem Urteilsspruch vom 2. März 2010 wurde die VDS komplett für Verfassungswidrig erklärt.
Seitdem dürfen in Deutschland keine personenbezogenen Daten mehr ohne Anlass gespeichert werden.

Die EU droht nun mit einer Strafzahlung, wenn Deutschland die VDS nicht gemäß ihren Vorgaben umsetzt.

Der am häufigsten diskutierte Punkt der VDS sind die gespeicherten Kommunikationsdaten und somit der Eingriff in das im Grundgesetz verankerte Fernmeldegeheimnis.

CC-by-nc-nd  http://wiki.vorratsdatenspeicherung.de

Die Kommunikationsdaten beinhalten:

Bei E-Mails:
  • IP-Adresse (die Adresse, die jedem Haushalt/Router vom Anbieter zugewiesen wird) jeder E-Mail (Sender + Empfänger)
  •  IP-Adresse desjenigen, der sich in sein E-Mail Postfach einloggt (auch ohne Mails abzurufen oder zu beantworten)
  • Die Mailadressen von Seinder und Empfänger 
Nicht gespeichert wird der Inhalt der E-Mail
.
Bei Telefonaten:
  • Telefonnummern beider Teilnehmer
  • Name und Anschrift beider Teilnehmer
  • Datum und Uhrzeit des Gespräches
  • Gesprächsdauer
  • Bei Mobilgeräten: Angemeldeter Funkmast und somit der Standort
  • Bei Mobilgeräten: Hardware-Kennung des Gerätes (IMEI)
  • Bei Prepaid-Handys kann Name und Adresse nicht bestätigt werden, daher wird Datum, Uhrzeit und Standort der ersten Aktivierung gespeichert.
Bei SMS/MMS:
  • Name und Anschrift von  Sender und allen Empfänger
  • Datum und Uhrzeit der SMS/MMS
  • Standortdaten
Beim Internet surfen:
  • IP-Adresse beim einloggen ins Internet
  • Name, Adresse und Teilnehmerkennung
  • Auch auf dem Server den man anwählt wird die IP gespeichert - dadurch wird jede angewählte Seite nachvollziehbar 
CC-BY 2012 http://piratenbrandenburg.de

Warum sind wir gegen eine Vorratsdatenspeicherung?

1) Die Vorratsdatenspeicherung verstößt gegen EU-Recht und gegen deutsches Recht. 
Sie verstößt gegen das Telekommunikationsgeheimnis und gegen die Unschuldsvermutung.

2) Die Vorratsdatenspeicherung ist unverhältnismäßig.
Sie erfordert einen erheblichen Aufwand zur Datenspeicherung.
Dagegen steht, dass laut einer Studie des Max-Planck Instituts aus 2007 bisher nur 2% der angezeigten Straftaten nicht mehr verfolgt werden, weil die entsprechenden Telekommunikationsdaten nicht mehr vorlagen.
Zudem ist die Aufklärungsrate der "Telekommunikations-Straftaten" bereits ohne VDS weit über dem Durchschnitt von anderen Straftaten.
Abgesehen davon wissen die "wirklich" Kriminellen in der Regel, wie man durch Anonymisierungsdienste die VDS umgeht.

3) Es besteht ein hohes Missbrauchsrisiko.
Die gesammelten Daten hätten einen sehr hohen Wert für Hacker und Wirtschaft, da sich u.a. aus den Handydaten Bewegungsprofile einzelner Menschen ableiten lassen.
Außerdem könnten diese Daten genutzt werden um z.B. Staatskritische Personen aufzuspüren oder ihnen etwas anzuhängen.
Strafverfolgungsbehörden haben auch ohne richterlichen Beschluss Zugriff auf diese Daten und könnten sie illegal benutzen.

Links:
AK Vorrat

Unterzeichnen Sie hier gegen die VDS:
https://www.campact.de/

Medienanwalt Christian Solmecke zur VDS und Filesharing:
http://www.wbs-law.de/



Fefe hatte am 28. Februar eine Audiodatei aus einer Verhandlung der EU-Kommission zugespielt bekommen und diese auf seinem Blog eingestellt. Die Arbeitsgruppe "Koalition der Willigen" bespricht Möglichkeiten der Bekämpfung von Kinderpornographie (KiPo) im Internet.

Leider ist die Tonqualität der Aufnahme nicht die beste und viele Redner haben einen starken Akzent oder nuscheln ins Mikrofon (oder fragten einfach ohne drauf los) weshalb manche Angaben nicht genau verstanden wurden. Deshalb sollte man sich die Aufnahme am besten selbst anhören wenn das Thema interessiert.

Hier eine grobe Zusammenfassung an interessanten Kommentaren und wichtigen Informationen.


Nintendo Präsentation:

  • in Japan kann man Zertifikate für Webseiten erhalten die User Generated Content hosten wenn diese nur Inhalte hosten die für Kinder sicher sind
  • kritische Zuschauerfragen bez. mögliche Zensur im Netz und dass damit KiPo nicht wirklich bekämpft wird


Microsoft Präsentation:

  • Microsoft erklärt wie ihr Algorythmus "Photo DNA" funktioniert und wie und wo es eingesetzt wird
  • "Photo DNA" berechnet einen Wert aus den Pixeln des Bildes, diese stehen dann in einer Datenbank, somit können KiPo Bilder entdeckt werden und Ermittler etwas dagegen tun oder die Service Provider oder Webseiten Betreiber das Bild entfernen
  • kritische Zuschauerfragen: man könne durch evtl. leaken der Datenbank es Leuten ermöglichen durch z.b. Botnetze diese Bilder im Netz zu finden.
  • Zuschauerfrage: Könnte Microsoft nicht die "Photo DNA" Daten auf Windows einspielen und beim scan entdeckte KiPo Bilder den Rechner komplett ausschalten? Somit könnte man die KiPo Konsumenten ausfindig machen.
  • kritische Zuschauerfrage: Könnte "Photo DNA" von der Content Industrie missbraucht werden um andere Inhalte aus dem Netz zu fischen?
  • Microsoft beteuert keine Pläne zu haben "Photo DNA" für anderes als KiPo Ermittlungen einzusetzen.


Telekom Präsentation:

  • als Internetprovider würden sie, nachdem sie Info bez. KiPo auf einem ihrer Server erhalten haben, diese Info an die zuständigen Behörden weiterleiten und nach Sichtung und Freigabe durch diese dann entfernen.
  • es gibt wohl eine von Herstellern und Anbietern ausgearbeitete Regelung zur Vorgehung bei der Entdeckung von KiPo Material welche in Zukunft implementiert werden soll und schneller zum Entfernen und ermitteln gegen solche Inhalte führen soll
  • Zuschauerfrage eines britischen ISP: Warum macht man es in der EU so kompiziert? In UK würde alles viel schneller und eigenständiger gehandhabt.


Desweiteren fallen in der Diskussion interessante Sätze wie z.b. von der Telekom:
"Wir halten uns da manchmal an die gesetzlichen Regelungen." Eine Kollegin unterbricht ihn. "Hab ich manchmal gesagt? Ich meine natürlich 'immer'. Wir halten uns immer an die gesetztlichen Regelungen."

Des öfteren Fällt natürlich auch die Frage warum man solche Filtertechniken einsetzen sollte wo es doch anschließend von der Content Industrie für ihre eigenen Filterungen missbraucht werden könnte. Solche Fragen werden meist damit abgewunken dass man in dieser Sitzung sich nur mit dem Problem von KiPo Bildmaterial im Internet befassen will. Vorallem bei "Photo DNA" wird kritisch gefragt ob es für Kriminelle dann nicht möglich sei anhand von evtl. geleakten Codes aus dieser Datenbank selbst ein Botnetz loszuschicken diese Bilder im Netz für ihn ausfindig zu machen.

Andere Vorschläge wie z.b. bestehende Techniken der Content Industrie bei der Bekämpfung von KiPo Material einzusetzen scheint zuvor keinem eingefallen zu sein. Der Microsoft Mitarbeiter merkt an das es u.a. Techniken zum Filtern von Videos gibt die man dafür sicherlich verwenden könnte, aber dies bisher wohl nicht gemacht wird.

Alles in Allem wird in dieser Runde darüber diskutiert wer wieso nicht welche Filtermöglichkeiten einsetzt, wieso die Polizei nicht vorran kommt, weshalb man von den armen Kindern ablenkt und immer wieder auf mögliche Einschnitte in die Privatsphäre oder der freien Meinungsäußerung aufbringt.

Man sieht: So schlimm Kinderpornographie auch sein mag, diejenigen die die Filtermöglichkeiten anbieten und einsetzen denken wenig über mögliche Folgen für das freie Internet nach.

  • Am 10.09.2011
geht es auf die "Freiheit statt Angst" Demo nach Berlin

Hier der Trailer:


  • Am 17.09.2011
ist der monatliche Chanology Raid
Wo Treffen: Hbf. Wandelhalle Ausgang Mönckebergstrasse
Wann: ab 12Uhr
Thema: Scientology in der Nachhife
Plannung hier:

http://www.anonamegame.net/forum/showthread.php?tid=160

....

Dies ist nur ein Grober Kalender wenn noch etwas fehlt bitte in den Kommentaren erwähnen.

Danke