Anonymous Hamburg

Warum die #Zensursula DNS-Sperrliste gar nicht so geheim ist und wie man prüft was drauf steht

INFORMATION IST FREI!

Nach einem kurzen aber fruchtlosen Gespräch mit Ursula von der Leyen beim Protest am 25. in Hamburg gegen die Internetsperren, welches ein besorgter Internetnutzer hier online gestellt hat, hat Anonymous sich entschlossen die umgekehrte Wirkung der Internetzensurmaßnahmen durch DNS-Blocklisten vorzuführen.

Anonymous hat eine Software erstellt, die einfach prüft ob eine Internetadresse auf der deutschen Blockliste steht oder nicht. Das Proramm funktioniert nach einem einfachen Prinzip. Für eine gegebene Internetdomain schickt es eine Anfrage zur Auflösung in eine IP-Adresse an jeweils einen auswählbaren deutschen DNS-Server eines Zensurproviders und an einen freien DNS-Server außerhalb der deutschen Internetzensur-Sonderzone. Alle Antworten der DNS-Server werden dann verglichen und unterschiede aufgeführt.

Das Programm ist in Englisch gehalten, damit es auch in anderen Ländern, die mit ähnlichen Internetzensurmaßnahmen zu kämpfen haben, verwendet werden kann, wie z.B. China oder dem Iran.

DOWNLOAD DNS-BLOCKLIST PROBE HERE

Steht eine Seite nun auf der deutschen Blockliste ist die DNS-Antwort, bedingt durch die Umleitung auf das Stoppschild, unterschiedlich und kann leicht abgelesen werden. Dieses Vorgehen ist völlig legal da die eigentliche Seite, die ggf. illegale Materialien enthält, wird nicht aufgerufen und es findet zwischen dem testenden Computer und der zu testenden Seite kein Datenaustausch statt.



Für Internetausdrucker: DNS ist ein Telefonbuch in dem Domains die Namen darstellen und IP-Adressen die Telefonnummern. Das Programm von Anonymous schlägt nun in einem zensierten und einem unzensierten Telefonbuch den Namen der Seite nach und führt die gefundenen Unterschiede auf, RUFT DIE NUMMER ABER NICHT AN. Aber nun zum Programm selbst.



Auf der grafischen Oberfläche seht ihr vier Buttons und ein Dropdown-Auswahlfeld.

Der Browse-Button
Mit diesem Button wählt ihr eine Liste von Domain-Names ( .txt-Datei, eine Domain pro Zeile) aus, die das Programm dann auf Zensur abtestet.
Das gleiche Format wie die DNS-Sperrlisten anderer Länder die man z.B. auf Wikileaks findet (bitte benutzt Google um Wikileaks zu finden, denn wenn wir die Sperrlisten hier verlinken werden Häuser durchsucht und warscheinlich unsere Großeltern umgebracht).



Das DNS-Server Dropdown-Feld
In diesem Feld könnt ihr DNS-Server der großen deutschen Zensurprovider auswählen anhand derer eure Liste auf zensierte Seiten geprüft werden soll.

Der Fire-Button
Dieser Button startet den Zensurprüfvorgang.

Der Export List Button
Dieser Button exportiert eure Abfrageergebnisse in eine Semikolon separierte Liste im gleichen Ordner wie die .jar-Datei. Der Dateiname der erstellten Datei lautet export.txt.

Der Reset-Button
Dieser Button beendet einen laufenden Scanvorgang und setzt die Einstellungen und die grafische Oberfläche zurück. Dieser Button sollte nach Beendigung und Neustart

Ergebnis der Abfrage
Wenn die Seiten in eurer Liste nicht der Zensur unterliegen erhaltet ihr folgende Anzeige. Die Tabelle ist grün hinterlegt und die gleichen DNS-Antworten werden angezeigt.



Sollten sich Unterschiede in den Antworten der DNS-Server ergeben weil die Seite der Zensur unterliegt oder weil die Seite nicht mehr existiert und die DNS-Server auf verschiedene Suchseiten umlenken oder ein DNS-Server euch auf eine Suchseite umleitet und der andere nicht, färbt sich die Tabelle rot und nur die Unterschiede der DNS-Antworten werden aufgezeigt.

Damit wir mit diesem Blogpost nicht in eine rechtliche Grauzone begeben, hier ein eine Beispielausgabe für nicht existente Domains, die mit dem gewählten DNS-Server unterschiedliche Antworten liefern. Der zum Vergleich benutzte zensurfreie Open-DNS-Server leitet die Anfrage auf eine Suchseite mit einer bestimmten IP, wobei der befragte Zensurprovider-DNS "not found" meldet.



Systemvorraussetzungen
Was ihr benötigt um dieses Programm auszuführen ist die Java Runtime Enviroment von Sun, die ihr hier zum Download findet.

Schwächen
Unterschiede bei nicht existenten Seiten
Eine Schwäche des Programms, da es mit heißer Nadel gestrickt wurde, ist es dass die Adressen der DNS-Suchseiten des Open-DNS sowie der deutschen Zensurprovider nicht aus den Ergebnissen gefiltert werden. So können nicht existente Seiten als IP-Unterschiede auftauchen. Dies ist in der Regel aber leicht zu erkennen.

Beide Probleme sollen in der nächsten Version behoben werden.

4 Responses so far.

  1. Anonym says:

    AUf windwos Maschienen vorher eine
    *.bat erzeugen mit dem inhalt
    [code]
    @echo off
    ipconfig /flushdns
    PAUSE
    [/code]

    quelle:
    http://www.informationsarchiv.net/forum/topic59842.html

  2. robg says:

    Super Sache! Damit kann man dann natürlich Listen erstellen von Seiten, die dem Regime unerwünscht sind... Damit geht die Zensur dann nach Hinten los! :-)

  3. Habe gerade per ICQ einen Screenshot bekommen, der zeigt das nur 41 der 287 Seiten der ital. Sperrliste (von wikileaks) in Deutschland geblockt sind.

    Hier oder hier zu sehen.

  4. Anonym says:

    Denkt dran, das das Teil auch unterschiedliche DNS Suchseiten als DNS Unterschiede aufführt!

    Steht auhc unter den Schwächen.

    Denkt daran das zu prüfen.